Verkehrswesen
December 21, 2023
Blitzer Fotos: Bis zu 50% Rabatt am BlackFriday!
Autofahrer aufgepasst: Pünktlich zum Black Friday starten die Behörden ihre große Rabattaktion auf Blitzer-Fotos. Im Rahmen der „Black Blidays“ gibt es in diesem Jahr saftige Nachlässe auf die sonst so teuren Knöllchen. „Wir wollen den Bürgern in der Vorweihnachtszeit eine Freude machen“, so ein Sprecher der zuständigen Bußgeldstelle.
Bei mobiler Blitzerei durch die Polizei bekommt man aktuell jeden Strafzettel bis 60 km/h über dem Tempolimit geschenkt. Und auch stationäre Blitzer sind kulant: Bis 35 km/h drüber wird nur rund ein Drittel des üblichen Tarifs fällig. Die Resonanz auf die Black Blidays sei riesig: „Endlich können die Leute mit 200 Sachen durch die Stadt brettern, ohne gleich in den Ruin getrieben zu werden“, berichtet der ADAC begeistert. In Erwartung des Kundenansturms wurden hunderte neue Blitzer aufgestellt, vorrangig natürlich dort, wo man richtig Gas geben kann – gerades Strecken oder abschüssige Bereiche sind ideal. Und die Investition hat sich gelohnt: Schon am ersten Rabatt-Tag gingen mehr Blitzer-Fotos über die Schreibtische der Behörden als sonst in einem ganzen Monat. Viele Bürger würden extra Urlaub nehmen, um die Black Blidays auf den Straßen voll auszukosten, so die Vermutung. Die Behörden denken deshalb bereits über eine Verlängerung der Aktion bis Weihnachten nach. „Bei derart zufriedenen Kunden wäre es schade, die Black Blidays so kurz zu halten“, erklärt der zuständige Dezernent.
„Außerdem bringen uns die vielen Blitzer so viel Geld ein wie nie – da können wir den Leuten doch gerne was zurückgeben.“
Bleibt nur zu hoffen, dass die dringend benötigten Nachschub-Lieferungen von Blitzer-Filmen rechtzeitig eintreffen. Experten warnen derweil vor Überlastung der Behörden durch die Flut an Blitzer-Fotos. "Die Server rauchen schon jetzt", so ein Insider.
"Wenn weiterhin in diesem Tempo Knöllchen ausgestellt werden, könnte das komplette System zusammenbrechen."
Um das zu verhindern, werden ab kommender Woche bei besonders exzessiven Geschwindigkeitsüberschreitungen nur noch Lotterielose statt Fotos verschickt. "Wer über 100 km/h zu schnell unterwegs ist, bekommt dann eine Losnummer zugeschickt und nimmt automatisch an unserer Verlosung Teil", so die Behörden. Hauptpreis ist ein brandneuer Sportwagen, den man sogleich wieder bis zum Anschlag ausfahren kann. "Wir wollen Anreize für rücksichtslose Raser schaffen, nicht nur während der Black Blidays, sondern das ganze Jahr über", erklärt man den neuen Lotterie-Ansatz. Sollte die Zahl der Lose in die Höhe schießen, ist auch an eine wöchentliche Verlosung gedacht. Der Kreativität scheinen keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, Kasse zu machen. In Polizeikreisen schüttelt man ob der bevorstehenden Lotteriewelle nur ungläubig den Kopf. Experten befürchten, dass sich Straßen endgültig in Rennstrecken verwandeln könnten. Um dem entgegenzuwirken, hat man jetzt kurzerhand die Höchstgeschwindigkeit auf allen Straßen auf 10 km/h herabgesetzt. "Wir mussten uns einfach dieser neuen Realität anpassen", so die Begründung. Bleibt abzuwarten, wie Autofahrer auf diese Maßnahme reagieren werden.
Nach nur wenigen Tagen müssen die Behörden die epochale Black Blidays-Aktion bereits wieder beenden - jedoch nicht wegen Überlastung, sondern aus einem völlig anderen Grund: Es meldete sich kein einziger Autofahrer mehr, um seine Gewinne abzuholen! Wie eine erste Einschätzung ergab, hatten die meisten Bürger die hyperniedrigen Höchstgeschwindigkeiten zum Anlass genommen, komplett auf Fahrräder, E-Scooter oder Inline-Skates umzusteigen. Die Straßen glich einer einzigen Vergnügungslandschaft, in der Jung und Alt lachend und plaudernd ihre neuen Fortbewegungsmittel ausprobierten. Unzählige Glückwunschschreiben erreichten die erstaunten Behörden. Einzig die Hersteller von Blitzern und Radarfallen stehen nun ohne Aufträge da und müssen wohl bald Insolvenz anmelden. Große Teile ihrer Belegschaft haben sich eigenen Angaben zufolge aber bereits in Yogalehrer oder Tanzpädagogen umschulen lassen. "Endlich machen wir was Sinnvolles!", so die einhellige Meinung. Die zuständigen Politiker zeigen sich tief bewegt von der unerwarteten Wendung:
"Es scheint, die Menschen brauchten einfach eine kleine Geschwindigkeitsbegrenzung, um sich auf das wirklich Wichtige zu besinnen - die Entschleunigung ihrer Lebensweise und die Hinwendung zueinander."
Bleibt abzuwarten, ob dieser kulturelle Quantensprung von Dauer sein wird oder der Raser-Wahnsinn bald zurückkehrt. Bis dahin aber heißt die Devise: Runter vom Gas und rein ins Vergnügen!