Gesellschaft
21. Dezember 2023
Gefängnis feiert Tag der offenen Tür - Häftlinge spurlos verschwunden
Große Aufregung im Buxtehuder Gefängnis heute am Tag der offenen Tür. Eigentlich wollte die Justizvollzugsanstalt interessierten Bürgern einen Einblick in den Gefängnisalltag gewähren und für mehr Verständnis für die Resozialisierung der Häftlinge werben. Doch als am Morgen die Türen der Zellen zum Tag der offenen Tür geöffnet wurden, war die Überraschung groß. Von den 136 Insassen der Haftanstalt fehlte jede Spur. Wärter Karl-Heinz Müller zeigte sich ebenso erstaunt wie peinlich berührt: "Es ist sehr bedauerlich, dass ausgerechnet heute bei unserem Tag der offenen Tür alle Sträflinge wie vom Erdboden verschluckt sind. Wir hatten extra vegetarisches Bio-Essen vorbereitet und einen Yoga-Workshop organisiert. Wo die Häftlinge abgeblieben sind, ist uns schleierhaft." Auch von Aufseherin Gertrud Kowalski war Ähnliches zu hören:
"Das ist mehr als ärgerlich. Die offene Tür soll schließlich Vertrauen in den humanen Strafvollzug schaffen. Und jetzt kneifen alle Gefangenen. Das ist echt nicht die feine englische Art."
Während vor den leeren Zellen ratlose Besucher mit Broschüren über Resozialisierung stehen, wurde bereits eine Großfahndung nach den entwichenen Straftätern eingeleitet. Gefängnisdirektor Reimer Schwelle appellierte an die Bevölkerung: "Wenn Sie 136 gesuchte Schwerverbrecher treffen, die ihren Tag der offenen Tür genutzt haben um auszubüxen, bitten wir um entsprechende Wachsamkeit. Passen Sie auf Ihre Wertsachen auf und informieren Sie im Zweifelsfall die Polizei. Wir hoffen, den Tag der offenen Tür trotz des kleinen Malheurs im nächsten Jahr wiederholen zu können." Die beiden aus der geschlossenen Anstalt geflohenen Serienmörder Müller und Schulze sollen dabei als Überraschungsgäste auftreten. Wie die Polizei mittlerweile herausfinden konnte, hatten die Häftlinge ihren Massenausbruch über Wochen durch einen Tunnel vorbereitet, der direkt in die angrenzende Brauerei führte. Die Ermittler vermuten, dass dabei die leeren Bierfässer, die regelmäßig aus der Brauerei abtransportiert wurden, zur Tarnung genutzt wurden. "Wir fanden Hinweise auf eine ganze Werkstatt, in der die Gefangenen heimlich Grabwerkzeuge hergestellt haben müssen. Die müssen da echt viel Zeit investiert haben", so Kriminaloberrat Jürgens.
"Im Nachhinein erklärt das natürlich auch, wieso die Sträflinge immer so begeistert für die Gefängnis-Hausmeister-AG waren."
Als man schließlich den Fluchtort ausfindig machen konnte, bot sich den herbeigeeilten Einsatzkräften allerdings ein Bild der Verwüstung. In der angrenzenden Brauerei lagen überall leere Bierflaschen, einige der strohballenbewehrten entflohenen Häftlinge schliefen ihren Rausch unter den Bierzelten aus. Sie waren wohl nach dem langen Tunnel in das angrenzende Bierzelt des Buxtehuder Volksfestes gelangt, wo gerade eine Großveranstaltung lief.
Gefängnisdirektor Schwelle zeigte sich nach dem Gelage konsterniert: "Es ist bedauerlich, dass die rücksichtslosen Entflohenen ausgerechnet unser nachhaltig organisiertes Bio-Buffet ignoriert und stattdessen auf der Traditionskirmes einen über den Durst getrunken haben". Dennoch versprach er: "Im Sinne der Resozialisierung laden wir sie und alle anderen beim Tag der offenen Tür 2024 gerne wieder ein. Bier und Kirmes soll es dann allerdings nicht mehr geben."